Wie profitiert Eppelheim?


Zu gerne hätten wir gewusst, was Sie glaubten, hier zu sehen oder zu lesen.

Bild "Wem nutzt das?:Wasserglas_1.2.jpg"Links sehen sie ein Glas. Es ist kein besonderes Glas. Es könnte eines der drei Gläser sein, das Sie gratis dazu bekommen, wenn Sie beim Ge­trän­ke­händ­ler Ihres Vertrauens eine Kiste eines aktuell im Angebot befindlichen Quellwassers kaufen. Eigentlich haben Sie zu Hause ausreichend Trinkgläser. Es ist auch nichts drin in diesem Glas. Es ist also auch leer, sieht man mal von der Luft ab. Zudem ist das Glas nagel­neu, sozusagen direkt aus einem beliebigen mo­der­nen Glasofen und könnte nach der letzten Charge Kon­ser­ven­glä­ser Reste verwertend her­ge­stellt wor­den sein, damit die übrig gebliebene und erkaltende Glasschmelze nicht mühsam aus dem Glasofen entfernt werden muss. Niemand vor Ihnen hat je aus diesem Glas getrunken.

Was müssten Sie also tun, welche Gedanken müssten Sie sich machen, welche Geschichten müssten Sie über dieses Glas erfinden, damit es einen Wert jenseits eines 500-Euro-Scheins bekommt?

Die RNV haben das mit der Brücke geschafft, und zwar mit einem Trick:

Man hat ein verschlossenes Kuvert als Beigabe in dieses Glas gesteckt und über den Inhalt des Kuverts die zuvor unerreichbar erscheinenden „Reichtümer“ halluziniert. Die Erwartungen an den Inhalt dieses Kuverts bedienen so viele phantastische Luftschlösser, da fällt dann auch gar nicht mehr auf, dass das Kuvert plötzlich die Sicht hinter das Glas versperrt.

Wie also soll die viel gepriesene „Zukunft“ Eppelheims mit der gigantischen Brücke, dem überflüssigen zweiten Gleis und dem Ampel geregelten Kreisverkehr aussehen?

Mit der aktuellen Haushaltsrede für 2016 der GRÜNEN am 30. Mai forderte die Fraktions­sprecherin „zusätzlich“ zu den im Dezember erst beschlossenen Brückenkosten weitere „1 bis 2 Millionen Euro für den ÖPNV vorzusehen“. Ob als Investition oder als laufende Ver­wal­tungs­aus­gabe, ließ sie offen. Mit konkretisierten Einsparungen in Höhe von gerade mal 20.000 Euro solle dies kompensiert werden. Schier unglaublich, aber wahr, und man muss dabei gewesen sein, um nicht auf den Gedanken zu kommen, es handele sich um einen Übermittlungsfehler.

Keine Frage! Die Anzeichen für Eppelheim, in der Jahrzehnte anhaltenden Alimentierungsfalle der RNV in bislang ungeahntem Ausmaß zu tappen, sind kaum mehr zu übersehen.

Höhere Abgaben der Stadt Eppelheim an die RNV sind zu befürchten. Bereits gegenwärtig bezuschusst die Stadt Eppelheim und der Rhein-Neckar-Kreis jedes Jahr die RNV mit rund einer halbe Million Euro. Eppelheim begibt sich mit dem Beschluss vom Dezember 2015 in eine noch nie dagewesene Abhängigkeit.

Die Straßenbahn der Eppelheimer Linie 22 fährt künftig über die Heidelberger Montpellier-Brücke. Diese Brücke verursachte in Heidelberg vor etwa 15 Jahren durch ausdrücklich politisch angeordnetes Wegsehen während der Planung später Mehrkosten in Höhe von mehreren zehn Millionen Euro! Eppelheim läuft Gefahr, völlig unverschuldet an diesen Kosten mit höheren Ausgleichszahlungen Jahr für Jahr beteiligt zu werden. Die Ver­wal­tung und der Ge­mein­de­rat beklagen jährlich wiederkehrend die schlechte Ver­hand­lungs­be­reit­schaft der RNV.

Die aus Sicht Eppelheims verschlechterte Linienführung der Linie 22 bedient nur noch ein Drittel der wesentlichen Fahrziele. Es ist unbestreitbar, dass die Fahrgastzahlen darunter leiden werden. Die damit noch weiter klaffende Kostendeckungslücke der Linie 22 durch weniger Fahrt­ent­gel­te wird nicht zuletzt Eppelheim in absehbarer Zeit „präsentiert“ werden.

Wenn Eppelheims 1,8 Millionen – weniger wird es mit nüchterner Sichtweise nicht werden – erst einmal im Beton dieses völlig überzogenen Bauwerks stecken, ist eine nen­nens­wer­te Ver­hand­lungs­po­si­tion seitens Eppelheim über Jahrzehnte nicht mehr gegeben.

Die jüngste Haushaltsrede der GRÜNEN mit „gigantischen zusätzlichen Geldforderungen für den ÖPNV“ ist gedanklich also bereits in der absehbaren Eppelheimer Finanz-Apokalypse an­ge­kom­men.




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